Fabio Scherer hat das ADAC F4-Wochenende am Nürburgring mit einem Podestplatz begonnen. In den beiden anderen Rennen lief es dem jungen Schweizer nicht nach Plan.
Der 18-Jährige aus dem luzernischen Aesch hat sich nach der einmonatigen Sommerpause der ADAC Formel 4 sehr auf die Rückkehr ins Cockpit seines US-Racing-Boliden gefreut. Und obwohl es im Qualifying mit Platz 8 nicht ganz rund lief, stellte Fabio am Samstag im ersten Durchgang von SP8 aus seinen enormen Speed unter Beweis.
Bis zu einer kurzen Unterbrechung wegen eines gestrandeten Fahrzeugs hatte Fabio bereits vier Konkurrenten überholt. Danach wurde das Rennen auf 20 Minuten verkürzt, wodurch Fabio beim Restart nicht mehr viel Zeit hatte, Positionen gut zu machen. Trotzdem gelang ihm der Sprung aufs Podest.
Zuerst kassierte er Andreas Estner im Kampf um P3. Dann machte er sich an seinem Teamkollegen Kim-Luis Schramm zu schaffen. Doch die Zeit lief Fabio davon und er musste sich schliesslich mit P3 begnügen – trotz der schnellsten Rennrunde in 1:28,278 min auf der 3,62 km kurzen Nürburgring-Anbindung.
“Das Qualifying war nicht ideal gelaufen. Umso mehr gabe ich mich über meine Leistung im ersten Rennen gefreut”, sagt der von Stobag, Eterna und ATS unterstützte Nachwuchspilot. “Ich hätte vielleicht sogar noch Zweiter werden können, doch das Team wies mich an, Reifen zu schonen und ja keinen Crash zu riskieren. Unterm Strich war ich mit Platz 3 zufrieden. Es war ein guter Start ins Wochenende.”
Dank seinem dritten Podestplatz in dieser Saison ging Fabio mit sehr viel Zuversicht in die Läufe 14 und 15 am Sonntag.
Doch das erste Rennen am Sonntag dauerte nur sieben Runden. Nach einem hefigen Crash von Cedric Piro, der die Leitschienen hart touchierte, sah sich die Rennleitung gezwungen, dass Rennen abzubrechen. Für Fabio kam die Rote Flagge zum denkbar ungünstigsten Moment. Er war gerade dabei, sich von Startplatz 11 hervorzukämpfen.
Auch das zweite Rennen am Sonntag lief für Fabio unglücklich. Als die Lichter erloschen, blieb Fabio auf seinem achten Startplatz stehen, weil der Motor streikte. Erst als fast das ganze Feld vorbeigezogen war, kam Fabio in die Gänge. Als 24. von 25 Fahrern jagte er dem Feld hinterher.
Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch machte sich Fabio auf die Aufholjagd. Dabei war er rasch der schnellste Fahrer ausserhalb der Punkteränge. Schon nach zwei Runden hatte er fünf Positionen gut gemacht. Am Ende des über 21 Runden dauernden Rennens wurde er 15.
Trotz der starken Aufholjagd war Fabio über den Ausgang des Rennens verständlicherweise frustriert.
“So wollte ich das Wochenende eigentlich nicht beenden”, meinte Fabio nach Durchgang 3. “Nach dem Podestplatz im ersten Rennen hatte ich gehofft, in den beiden anderen Rennen vielleicht nochmals aufs Podium zu fahren. Doch die Rote Flagge im zweiten Rennen verhinderte ein besseres Abschneiden. Und im dritten Heat klappte der Start nicht. Die ersten zehn Meter waren okay, aber dann, so vermute ich, sank die Drehzahl in den Keller und der Motor ging aus.”
“Ich bin froh, dass keiner in mich hineingefahren ist. Und dass ich danach doch noch ein paar Positionen gut gemacht habe. Die Pace an diesem Wochenende war in allen Rennen gut. Aber leider hatte ich etwas wenig Rennglück.”
Trotz einer bescheideneren Punkteausbeute als erhofft konnte Fabio in der Gesamtwertung den sechsten Platz erfolgreich verteidigen. Noch stehen zwei Events und damit sechs Rennen aus. Weiter geht’s vom 15.-17. September am Sachsenring.