Der sechste Lauf zur FIA-Formel-3-Meisterschaft im belgischen Spa-Francorchamps war für den Sauber Junior Fabio Scherer ein düsterer Anlass.
Ein hydraulisches Problem während des Qualifyings bedeutete, dass das Schweizer Nachwuchstalent nur die Hälfte der sechs Gänge nutzen konnte, die ihm normalerweise zur Verfügung stehen. Damit stand er für das erste Rennen am Samstag auf Platz 28 in der Startaufstellung.
Der von Stobag unterstützte Fahrer, der in der vergangenen Saison in Spa in der Formel-3-Europameisterschaft auf dem Podium stand, kämpfte 17 Runden tapfer. Doch eine 10-Sekunden-Zeitstrafe für das irrtümliche Absolvieren einer zusätzlichen Installationsrunde liess ihn im Ziel von P22 auf P27 fallen.
Tragischerweise wurde das Rennwochenende am Samstagnachmittag von einem schlimmen Unfall in der Formel 2 überschattet, bei dem der Franzose Anthoine Hubert ums Leben kam und Fabios Kollege Juan Manuel Correa aus dem Sauber Junior Programm mit schweren Beinbrüchen ins Krankenhaus gebracht wurde.
Als Zeichen des Respekts für Hubert nahm Fabio vor dem zweiten F3-Rennen am Sonntagmorgen in der Startaufstellung mit allen anderen Fahrern an einer Schweigeminute teil.
Unter diesen schwierigen Bedingungen machte der 20-Jährige danach im Rennen neun Plätze gut und wurde somit 18. Das Wochenende an sich möchte Fabio so rasch wie möglich hinter sich lassen.
„Meine Gedanken sind in erster Linie bei Anthoines Familie, seinen Freunden und seinem Team. Ich möchte Ihnen auf diesem Weg mein Beileid aussprechen. Aber ich denke auch viel an Juan Manuel.“
„Wir alle wissen, dass Motorsport gefährlich sein kann, aber wenn es einen wirklichen schweren Unfall gibt so wie in Spa, dann ist das definitiv eine schwierige Situation. Wir sind heute Morgen alle mit schwerem Herzen gefahren.“
„In Bezug auf die Ergebnisse war es eines meiner härtesten Wochenenden. Es fühlte sich nicht so an, als ob das Auto richtig schnell wäre. Auch mit der Balance war ich nicht zufrieden. Ich konnte nicht so pushen, wie ich das normalerweise mache, und das machte es schwierig, ein anständiges Ergebnis zu erzielen.“
Fabio und sein Team werden nicht viel Zeit haben, um die Ursache der aufgetretenen Probleme zu analysieren. Schon am Wochenende (6.-8. September) geht es in Monza mit dem siebten Lauf weiter.
„Die Zeit bis Monza ist kurz, daher müssen wir schnell handeln, um eine Lösung zu finden“, sagt Fabio. „Ich möchte ein Paket, das mir so viel Selbstvertrauen wie möglich gibt. Vor allem auf einer solchen Hochgeschwindigkeitsstrecke wie Monza.“